Mit dem Leihauto in die Umgebung von Salta

Auch die Umgebung von Salta lockt angeblich mit Superlativen. Atemberaubende Landschaften, Berge und dichte Regenwälder solls da geben. Die Distanzen sind gewaltig, nicht nur horizontal, sondern auch in der Höhe. Das Relief von fast 7.000 Höhenmeter sorgt dort für viele verschiedene Mikroklimata. Und genau dass wollte ich mir auch ansehen und daher habe ich mir für 3 Tage einen Leihwagen gemietet.

1.Tag: Ins "Valle Calchaquies" nach  Cachi und Cafayate

Als ich das Auto heute abholen wollte, konnten sie leider die Reservierung nicht mehr finden. (the computer says no) Aber irgendwie wird hier alles recht. Obwohl sie keine Autos mehr hatten, konnte ich 1/2 Std. später meine Dose entgegennehmen. Die erste halbe Stunde durch die City war eine Herausforderung. Die Ampeln sind superschwer zu finden oder sie sind so montiert, dass man nicht weiß für wen sie gelten. Von Salta aus fuhr ich die 160km lange Strecke nach Cachi und dann nochmals 120km nach Cafayate.

Allein der Weg von Salta dorthin ist atemberaubend. Zunächst führt die asphaltierte Straße durch die dichtbewachsenen grünen Yungas südlich von Salta. Dann schlängelt sie sich in endlosen Serpentinen hinauf über den Pass Piedra del Molino auf 3.348 m Höhe, durch die riesige, flache und trockene Puna-Hochebene, durch die endlose Kakteenwüste des Parque National El Cardón, bis man dann das Dorf Cachi erreicht, über dem der 6.380 m hohe schneebedeckte Nevada de Cachi thront. Als ich in dem netten Ort ankam, hats leider so geschüttet, dass ich gar nicht aus dem Auto ausstieg ;-/.

Von hier führ ich weiter Richtung Süden durch die Valles Calchaquies. Immer entlang der Ruta 40 (die bis nach Patagonien führt) nach Cafayate.(Nicht zu verwechseln mit Calafate in Patagonien;-) Die Valles Calchaquies sind eine 300 km lange Kette zusammenhängender Täler am Osthang der Anden. Die Schotterpiste schlängelt sich durch atemberaubende Felslandschaften, durch Bäche und saftig Grüne Täler vorbei an bescheidenen Bauernhöfen die mich mit ihren rot-braunen Lehmhäusern etwas an Afrika erinnern. Von Cafayate bin ich sehr begeistert. Der kleiner Ort mit seinen knapp 12.000 Einwohnern liegt auf 1.683 m und ist Weinhauptstadt Nummer 2 in Argentinien. Hier werden die Weltweit höchsten Weine gekeltert. Das wunderschöne Dörfchen ist flach gebaut und von schattigen, baumbestandenen Straßen durchzogen. Die schöne Plaza wird von gut erhaltener Kolonialarchitektur, in denen vor allem Restaurants und Bars untergebracht sind, umrundet. Und auf dem Platz spielt es sich so richtig ab. Musiker klimpern auf Gitarren, Karikaturisten zeichnen die Menschen, Gruppen von Künstlern, Clowns und Artisten unterhalten hunderte von Kindern und Erwachsenen und am Rasen sitzen die Leute herum. Es ist schön hier zu sitzen und die Leute zu beobachten. Hier habe ich die Nacht in einem Hotel verbracht, bevor es dann morgen wieder Richtung Norden geht.


2.Tag: Parque National El Cardón + Quebrada Humahuaca

Heute früh gings auf der Hauptstraße wieder retour nach Salta und weiter Richtung Norden. Mein Plan für heute war es, die Hauptstraße retour Richtung Salta und weiter nach Norden in die Quebrada de Humahuaca zu fahren, damit ich Morgen dann nicht so viele Kilometer fahren muss.

Auch heute habe ich die Entfernungen wieder etwas unterschätzt. Ich dachte die 180 Kilometer sind auf der Hauptstraße schnell heruntergefahren, aber wer konnte ahnen, dass die Landschaft so wunderschön weitergeht, wie sie gestern aufgehört hat. Zahlreiche Fotostopps entlang der Strecke mussten einfach sein. Zu sehen gabs wieder Felslandschaften, Täler, Canyons und einige alte spirituelle indigene Stätten. Nachdem ich mich wieder durch Salta durchgequält hatte, bin ich nach San Salvador de Jujuy (kurz nur Jujuy (chuchuij) gefahren. Diese kurvenreiche, enge 100 km hab i etwas unterschätzt (30km/h war schon das maximal mögliche auf dieser Strecke)

Ab hier gehts hinein in die Quebrada de Humahuaca, die 130 km lange Schlucht. Sie wird aufgrund ihres Formen- und Farbenreichtums auch Schlucht der 7 Farben genannt und ist seit 2003 Weltkulturerbe. In den saftig grünen Tälern der trockenen rot-braun-orangen Quebrada wird in erster Linie Mais und Kartoffeln angebaut. Die ärmliche Bevölkerung wohnt in vielen bescheidenen, einfachen Häuschen und tristen Siedlungen. In Tilcara habe ich die einzige Tankstelle im Tal gerade noch rechtzeitig erreicht. Beruhigt konnte ich die letzten paar Kilometer nach Humahuaca weiterfahren. Hier habe ich eine superschöne und gemütliche Hospedaje gefunden, dass im traditionellem Baustil erbaut wurde (Schilfdecke, und Stein- und Lehmmauern) und einen schönen Ausblick auf das Dorf bietet.

Der Ort ist Namensgeber des Tals und liegt auf 2.936 m. Das Zentrum ist so ganz anders als die anderen Dörfer die ich bisher gesehen hab. Lauter niedrige Lehmhäuser, Kopfsteinpflasterstraßen und die Kirche und Rathaus erinnern mich an Mexiko. Am Marktplatz gibts einen Indigenamarkt und Souvenirshops, auf dem allerlei bunte Textilien, Schnitzereien und Keramik angeboten wird, dazu die bekannten Panflötenmelodien. Kaum ist die Sonne weg wirds hier richtig kalt(10°) und das ist sehr angenehm nach einem Tag im glühend heissen Auto. Am Abend bin ich dann noch ins Zentrum auf ein sehr leckeres Lamasteak und weniger traditionelle Waffeln mit Früchten.

Der schöne Abend lässt die anstrengende Fahrt scho wieder fast vergessen. I freu mi scho wieder auf Morgen, hab da schon ein paar interessante Tipps vom Vermieter bekommen. Die Zeit wird leider scho wieder zu knapp für alles:-)


3.Tag: Quebrada Humahuaca und Lagunas Grandes

Von Humahuaca aus fuhr ich zunächst in das kleine Dorf Purmamarca. Hier kann man sehr schön die vielen Farben der Berge sehen. (Aber nicht nur hier) Daher werden die Berge im Quebrada de Humahuaca auch "Berge der 7 Farben" genannt. Schönere Stellen zum Sehen dieser Bergformationen wäre weiter im Norden. Aus Zeitgründen mußte ich diese leider auslassen. In dem Dorf befinden sich nur jede Menge Touristenstandeln, ein paar Hostels und ein kleiner Hügel der in Privatbesitz ist und eine mürrisch dreinschauende Frau ganze 30 Cent Eintritt verlang. Nach 10 Minuten bin ich wieder weiter. Und wieder war die einstündige Fahrt ein Spektakel, wieder entlang unzähliger Serpentinen hinauf über den Pass auf 4.170 m, zu den Salinas Grandes, ein riesiger Salzsee im Grenzgebiet zu Chile. Hier wird nachwievor Salz abgebaut. Es war sehr schön und das Klima war angenehm kühl hier. Natürlich ist er winzig im Vergleich zum Salar de Uyuni in Bolivien. Dann fuhr ich den ganzen weiten Weg wieder retour nach Salta. Dort mußte das Auto noch getankt und gereinigt werden (Dauer 1 Std.) und dann konnte ich die Karre wieder retourgeben.