markttag in San Telmo

Heute war ein regnerischer und windiger Sonntag. Am Nachmittag hats aber dann mal aufgehört zu Regnen, also bin ich raus, ins Zentrum von San Telmo. (Etwas nördlich von meienr Wohnung gelegen) Denn da ist immer Sonntags ein Antik-Flohmarkt. Neben Altem, gibts auch jede Menge Kitsch, Altagssachen, Vinyl, Kleidung, Tanz- und Musikvorführungen, Grillereien und auch viel schönes Designer und Kunsthandwerk. Als es wieder mal zu regnen begann bin ich in den "Mercado San Telmo" aus dem Jahr 1897, in dem sich mehrere Dutzenden Antiqitätengeschäfte, Obst-, Gemüse und Fleichstände aneinanderreihen. Hier gibts echt skurriles zu entdecken.

 

San Telmo ist das Älteste Stadtviertel und gilt als eines der authentischten Viertel der Hauptstadt. Die vielen engen Kopfsteinpflasterstraßen und die prachtvollen, teils etwas heruntergekommen Häuser mit den vielen Geschäften geben dem Viertel ein besonderen Flair. Nach San Telmo hörte Buenos Aires früher auf und der Fluß verlief gerade mal 2-3 Straßen entfernt vorbei. Bis zur Gelbfieberepidemie im 1871 war San Telmo ein bevorzugtes Wohnviertel der Mittel- und Oberschicht. Die überlebenden zogen weiter nach Norden ins heutige Zentrum, das damals etwas weiter enfernt vom Fluß lag und somit mehr Schutz vor Moskitos bot. Danach war San Telmo bis in die 1960er Jahre ein Viertel für Zuwanderer (vor allem Italiener) und die ärmere Bevölkerung. Erst die vielen Künstler die sich danach hier niederließen, waren die Pioniere der Aufwertung des Stadtteils.

Bei der Renovierung eines alten Gebäudes, nach dem das Erdgeschoß eingestürzt war, wurde ein altes Flußbett entdeckt das im laufe der Zeit überbaut wurde und vollkommen vergessen wurde. (Damit die Abwässer nicht so stinken) In diesem entstanden "Museeum El Zanjon" kann man diese Kanäle sehen. Das Ziel ist es, langfristig den ganzen Kanal wieder freizulegen.