Die ersten Tage auf Samoa

Seit ein paar Tagen bin ich jetzt auf Samoa, und wie ihr an den nicht vorhandenen Blog-Einträgen sehen könnt, gibts hier nirgends a Internet und wenn, dann niemals free. Nicht mal beim Mäci, sogar in Luxushotels gibts Wlan nur in der Lobby gegen Gebühr. Daher heute Mal wieder etwas mehr Text.

 

Samoa war ab 1900 eine deutsche Kolonie, mit Beginn des 1. Weltkrieges wurde sie von Neuseeland besetzt und erlangte erst 1962, als erstes Land im Pazifik, ihre Unabhängigkeit. Samoa besteht im wesentlichen aus 2 "größeren" Insel und 5 kleineren Steinhaufen. Besiedelt sind die Inseln nur entlang der Küstenstraße, das Hinterland ist teilw. Regenwald und als Anbaugebiet für Bananen, Cokos, Noni, Papaya und Maniok verwendet. Samoa ist zum größten Teil von Importen und Auslandzahlungen abhängig, das sieht man ganz gut im Supermarkt. Da gibts Erdbeermarmelade aus Ägypten, arabische Penne, mexikanischen Löskaffe, Milch aus Australien, Käse aus NZ und Sonnencreme aus Korea. Da sich die wirtschaftliche Zusammenarbeit immer stärker nach Neuseeland und Australien gerichtet hat, wurde 2009 auf Linksverkehr umgestellt (günstigerer Autoimport) und 2011 die Datumsgrenze verschoben, damit sie das selbe Datum wir NZ und AUS haben und somit der Handel 5 Tage/ Woche möglich ist.

 

Es ist tropisch heiss, immer über 30 Grad, und das herumlaufen ist sogar für mich a Qual, die Sonne brennt gnadenlos runter. Jetzt ist gerade Ende der Regenzeit und bis jetzt hats auch jeden Nachmittag mal geregnet. So ist es zusätzlich auch noch schön schwül.

APIA ist die Hauptstadt von Samoa, in der auch ein Viertel der Bevölkerung leben. Also nur ca. 50.000 Menschen. Eine Sightseeing Tour braucht man hier nicht machen. Die Sehenswürdigkeiten sind lauter Kniehohe bis 2 Meter hohe Beton- oder Steinklötze mit Inschrifttafeln. Wesentlich interessanter hingegen sind da schon der Fisch- und Obstmarkt. Meine Unterkunft, in der ich der einzige Gast bin, liegt etwas ausserhalb des Zentrums. Die einfachen Hütten liegen in Vaiala Beach, haben keine Fenster und so zieht es hier schön durch und man hört die ganze Nacht das Meer rauschen (und um 6 Uhr früh den Hahn krähen). Leider ist der öffentliche Strand alles andere als paradiesisch. Es ist ein Beton- und Steinwall der direkt ins Wasser reicht. Ein schmimmen ist nur bei Flut möglich, die restliche Zeit reichts nur zum Sitzen. Aber die Wassertemperatur ist traumhaft. Da komme sogar ich ohne Zögern rein.

 

Mit einem Leihauto bin ich jetzt 3 Tage auf der Insel herumgefahren. Schön war die nur 20km lange Cross-Island-Road quer über die Insel nach Süden über den dicht bewachsenen Bergrücken und der östliche Teil der Insel. Unterwegs steht das gewaltige Wohnhaus vom Robert Louis Stevenson, auf einer Lichtung am Vulkanrücken, mit Blick über Samoa liegt auch sein Grab. Im Gegensatz zu Neuseeland, wo alles mit Hinweisschildern beschrieben ist, findet man hier so gut wie nichts ausgeschildert, obwohl das Museum war mit R.L.S.M angeschrieben. Warum ich da nur 2 mal daran vorbeigefahren bin ;-)

 

Entlang der Küstenstraße reiht sich ein Dorf nach dem anderen und alle sehen sich etwas ähnlich. Es gibt immer eine oder mehrere Kirchen, diverser Christlicher Religionen (von denenen ich noch nie was gehört habe, zb.: Siebenten-Tags-Adventisten) umgeben von 10-50 Hütten und Fales, die ovalen od. rechteckigen traditionellen Häuser der Samoaner. Sie gibt es in allen Größen, vom Gemeinschaftshaus bis zur Bushaltestelle. Die Bauart ist aber immer gleich. Ein Betonfundament mit geflochteben Matten drauf, und ein Palmdach (Wellblech) auf runden Holzsäulen. Da gibts quasi keine Privatsphäre. Vor allem am Abend sieht das schräg aus, wenn die Familie am Sofa vorm Fernseher sitzt. Weiters hat jedes Dorf einen Kiosk. Neben der Küstenstraße ist dann wieder die Steinmauer zur, vom Korallenriff geschutzten, türkisen Lagune. Das wars dann, keine Bar, Cafe oder Die Menschen sind sehr freundlich und jeder winkt beim vorbeifahren. Zwischendurch hab ich mir mal Bananen direkt beim Bauern gekauft. (die leckersten "wo gibt" )

Diese typischen, paradisischen Postkarten-Traumstrände gibts schon auch, aber die haben ihren Preis, denn die gehören zu den nur ca. 7 unleistbaren Resorts der Insel und die zw. 300 und 700 € pro Nacht kosten. Daher hab i beschlossen, dass ich die 2. Woche nach Savai'i, die Nachbarinsel rüberfahren werde. Diese Insel ist nur ganz dünn besiedelt und hat leistbarere Unterkünfte. Wie es war, werde ich euch dann berichten.

 

Also, bis in einer Woche dann.